
Viele stellen sich im Sommer und vor allem im Urlaub genau diese Frage: Führt der Einsatz von Sonnencreme dazu, dass die Bräune ausbleibt – oder lässt sich die Haut trotz Schutz bräunen? Rund um dieses Thema gibt es zahlreiche Annahmen und Missverständnisse.
In diesem Artikel wird genauer beleuchtet, was beim Bräunen mit Sonnencreme wirklich passiert, welche Rolle UV-Strahlen spielen und wie du deine Haut dabei schützen und gleichzeitig pflegen kannst.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Sonnencreme schützt vor UV-Strahlen und ermöglicht eine gesunde, gleichmäßige Bräunung – ohne die Bräune vollständig zu verhindern.
- Der passende Lichtschutzfaktor (LSF) sollte dem individuellen Hauttyp entsprechen, um Sonnenbrand wirksam vorzubeugen.
- Regelmäßiges Nachcremen sowie Schutz durch Hüte oder Kleidung sind unerlässlich – auch an bewölkten Tagen –, um die Haut zu schützen und eine gleichmäßige Bräune zu fördern.
Sonnencreme und Bräunung: Ein Überblick
Sonnencreme ist mehr als nur ein Schutzfilm: Sie kombiniert UV-Absorption und Barrierebildung, um die Haut effektiv vor schädlicher Strahlung zu schützen. Dabei lässt sie genügend UV-Strahlen durch, sodass Melanozyten – die Zellen, die Melanin produzieren – aktiv bleiben. So kann sich die Haut kontrolliert bräunen, während das Risiko von Schäden reduziert wird.
Die Auswahl an Sonnencremes ist groß und auf unterschiedliche Bedürfnisse abgestimmt, zum Beispiel:
- für verschiedene Altersgruppen,
- für empfindliche Hautbereiche wie Gesicht oder Lippen,
- zur Unterstützung der natürlichen Melaninproduktion.
Einige Produkte bieten zusätzlich UV-Schutz für die Haare.
Darüber hinaus hilft Sonnencreme, die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren – ein wichtiger Faktor für eine langanhaltende, gleichmäßige Bräune. Voraussetzung dafür ist die richtige Anwendung: großzügig auftragen und regelmäßig nachcremen.
UV-Strahlen und ihre Wirkung auf die Haut
UV-Strahlen sind unsichtbare Bestandteile des Sonnenlichts, die unsere Haut sowohl bräunen als auch schädigen können. Man unterscheidet zwischen UVA- und UVB-Strahlen: UVA-Strahlung sorgt für eine schnelle, aber kurzlebige Bräune, UVB-Strahlung für eine tiefere und länger anhaltende. Beide regen die Melaninproduktion an – das Pigment, das der Haut ihre Farbe verleiht.
UVA-Strahlen intensivieren vorhandenes Melanin, während UVB-Strahlen die Neubildung anregen. Zusätzlich bildet die Haut als Schutzreaktion eine sogenannte Lichtschwiele – eine Verdickung der oberen Hautschicht. Dieser natürliche Schutz, vor allem durch UVB ausgelöst, reicht jedoch nicht aus, um Hautschäden zu verhindern.
Denn UV-Strahlen fördern nicht nur die Bräunung, sondern auch Hautalterung und erhöhen langfristig das Hautkrebsrisiko. Ein zuverlässiger Sonnenschutz ist daher unerlässlich – auch beim bewussten Sonnenbaden.
Kann man trotz Sonnencreme braun werden?
Der Glaube, dass Sonnencreme das Braunwerden verhindert, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Tatsächlich lässt sie einen Teil der UV-Strahlen durch, sodass die Haut weiterhin Melanin produziert und sich bräunen kann – nur eben langsamer, dafür aber gleichmäßiger und nachhaltiger.
Zudem schützt Sonnencreme vor Hautschäden und vorzeitiger Hautalterung. Durch regelmäßiges Nachcremen – etwa alle zwei Stunden oder nach dem Schwimmen und Schwitzen – bleibt der Schutz erhalten, und die Bräunung wird auf gesunde Weise unterstützt. Manche Formulierungen fördern sogar die natürliche Melaninbildung.
Eine mit Sonnencreme erzielte Bräune wirkt oft ebenmäßiger, hält länger und bewahrt die Haut vor dem Austrocknen. So vereint sie ästhetisches Ergebnis mit dermatologischer Sicherheit – ein klarer Vorteil gegenüber ungeschütztem Sonnenbaden.
Der richtige Lichtschutzfaktor (LSF) für deine Haut
Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt an, wie viel länger man mit Sonnenschutz in der Sonne bleiben kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen – im Vergleich zur natürlichen Eigenschutzzeit der Haut.
Die Höhe des LSF hängt vom Hauttyp ab: Helle Haut benötigt mehr Schutz als dunklere. Für die meisten reicht ein LSF von 15 bis 30, sehr helle Haut oder längere Sonnenexposition erfordern LSF 30 bis 50.
Die Schutzdauer ergibt sich aus der Eigenschutzzeit multipliziert mit dem LSF. Damit der Schutz erhalten bleibt, muss die Creme großzügig aufgetragen und spätestens alle zwei Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneuert werden.
Nur bei konsequenter Anwendung bleibt die Haut geschützt – und die Bräune gleichmäßig und gesund.
Tipps für eine gesunde Bräune
Für eine gesunde Bräune reicht Sonnencreme allein nicht aus. Entscheidend ist ein langsames Gewöhnen der Haut an die Sonne, um Sonnenbrände zu vermeiden. In der Anfangszeit sollte man die eigene Schutzzeit der Haut nicht überschreiten.
Auch zusätzliche Maßnahmen wie das Tragen von Hüten, das Meiden der Mittagssonne sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ausgewogene Ernährung unterstützen die Hautgesundheit und fördern eine gleichmäßige Bräune.
Nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen sollte Sonnencreme stets neu aufgetragen werden. Regelmäßiges Nachcremen alle zwei bis drei Stunden hält den Schutz aufrecht – und sorgt dafür, dass die Bräune nicht nur schön, sondern auch hautfreundlich ist.

Häufige Mythen über Sonnencreme und Bräunung
Ein häufiger Irrtum ist, dass Sonnencreme das Braunwerden verhindert. Tatsächlich ermöglicht sie eine langsamere, aber gleichmäßigere und gesündere Bräune, da sie die Haut vor UV-Strahlung schützt.
Ebenso falsch ist die Annahme, nach dem Bräunen keinen Schutz mehr zu brauchen. Auch gebräunte Haut bleibt empfindlich und benötigt weiterhin Sonnenschutz.
Oft wird zudem zu wenig Sonnencreme verwendet. Da die Eigenschutzzeit der Haut nur kurz ist, muss Sonnencreme ausreichend und regelmäßig aufgetragen werden, um wirksam zu schützen.
Hausmittel gegen Sonnenbrand
Trotz guter Vorbereitung kann es zu Sonnenbrand kommen. Hausmittel wie kalter schwarzer Tee oder Quarkumschläge lindern die Beschwerden und kühlen die Haut. Auch feuchte Tücher oder eine kühle Dusche helfen, die Hitze zu mindern. Danach sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender Lotion versorgt werden, um die Heilung zu unterstützen.
Bei schweren Sonnenbränden mit Blasenbildung ist ärztliche Hilfe nötig.
UV-Schutz trotz Wolken: Warum Schatten nicht reicht
Viele unterschätzen die Sonneneinstrahlung an bewölkten Tagen oder im Schatten. Doch bis zu 85 Prozent der UV-Strahlen dringen trotz Wolken zur Erde – helle Wolken können sie sogar verstärken.
Auch im Schatten erreicht UV-Strahlung die Haut, weshalb Sonnencreme weiterhin notwendig ist. Der UV-Index schwankt je nach Ort und Wetter, daher sind ergänzende Maßnahmen wie Kleidung, Hut und Sonnenbrille sinnvoll. Wer die Mittagssonne meidet, schützt seine Haut zusätzlich.
Wichtig bleibt: auch im Schatten regelmäßig nachcremen. Nur so bleibt die Haut langfristig geschützt.
Fazit: Bräune mit Schutz und System
Die richtige Anwendung von Sonnencreme ist entscheidend für eine gesunde, gleichmäßige und langanhaltende Bräune. Sie schützt die Haut vor schädlicher UV-Strahlung und ermöglicht es gleichzeitig, sich kontrolliert zu bräunen. Wichtig ist dabei, einen passenden Lichtschutzfaktor zu wählen und die Creme regelmäßig – besonders nach dem Schwimmen oder Schwitzen – zu erneuern.
Zusätzlich tragen Schutzmaßnahmen wie das Tragen eines Huts, das Meiden der intensiven Mittagssonne sowie eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Hautgesundheit bei.
So lässt sich nicht nur die Haut während des Aufenthalts im Freien effektiv schützen, sondern auch eine natürliche Bräune fördern, die länger anhält und gesund aussieht.
Häufig gestellte Fragen
Kann man mit Sonnencreme braun werden?
Ja, mit Sonnencreme kann man braun werden, da sie nicht alle UV-Strahlen blockiert und somit die Bräunung der Haut ermöglicht.
Welchen Lichtschutzfaktor sollte ich verwenden?
Für Menschen mit helleren Hauttypen wird ein Lichtschutzfaktor von 30 bis 50 empfohlen, um einen optimalen Schutz zu gewährleisten. Es ist wichtig, den LSF entsprechend Ihrem Hauttyp auszuwählen.
Muss ich Sonnencreme auch bei bewölktem Himmel auftragen?
Es ist wichtig, auch an bewölkten Tagen Sonnencreme aufzutragen, da bis zu 85 Prozent der UV-Strahlen die Erdoberfläche erreichen. Der Schutz Ihrer Haut sollte daher jederzeit gewährleistet sein.
Wie oft sollte ich Sonnencreme nachcremen?
Es ist ratsam, sich mit Sonnencreme spätestens alle zwei Stunden einzucremen, insbesondere nach dem Schwimmen im Wasser oder Schwitzen.
Welche Hausmittel helfen bei Sonnenbrand?
Bei Sonnenbrand können kalter schwarzer Tee, Quarkumschläge und das Kühlen der Haut mit nassen Handtüchern oder einer kalten Dusche helfen. Diese Hausmittel bieten effektive Linderung und unterstützen die Hautheilung.