Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das durch die Fermentation von Milch mit Kefirknöllchen entsteht. Diese Knöllchen enthalten gesunde Mikroorganismen und Hefen, die dem Getränk seine probiotischen Eigenschaften verleihen. In diesem Artikel erfährst du alles darüber, wie Kefir hergestellt wird, wie er schmeckt und warum er den wohnverdienten Titel eines Superfoods trägt.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Kefir ist ein natürlich fermentiertes Milchprodukt, das mithilfe von Kefirknöllchen hergestellt wird.
- Milchkefir enthält typischerweise mehr probiotische Bakterien als Wasserkefir, was auf die Vielfalt der Mikroorganismen zurückzuführen ist.
- Kefir lässt sich vielseitig in der Küche einsetzen und ist weit mehr als nur ein Erfrischungsgetränk.
Kefir: Das fermentierte Superfood für deinen Darm
Kefir ist ein cremiges, leicht säuerliches Milchgetränk, das durch die Fermentation von Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch mit sogenannten Kefirknollen hergestellt wird. Diese Knollen sind lebendige Mikroorganismen, die aus Milchsäurebakterien, Hefen und natürlichen Zuckerverbindungen bestehen und den Kefir zu einem probiotischen Getränk machen.
Seine Wurzeln hat das Getränk im Nordkaukasus (in der Region des heutigen Georgiens und Tschetscheniens), wo er seit Jahrhunderten für seine gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird und schon früh als natürliches Mittel zur Stärkung des Immunsystem und der Förderung der Verdauung verwendet wurde.
Der pH-Wert von Kefir liegt zwischen 4,2 und 4,6, wodurch das Getränk also deutlich saurer als frische Milch ist. Das sorgt nicht nur für den typischen Geschmack und die dickflüssige Konsistenz von Kefir, sondern auch für ein optimales Umfeld für gute Darmbakterien.
Die Kefirknolle: Was wirklich hinter dem „Kefirpilz“ steckt
Obwohl Kefir auch als „Kefirpilz“ bekannt ist, handelt es sich dabei nicht um einen echten Pilz, sondern um ein lebendiges Symbiosegebilde aus Bakterien und Hefen und der Zuckerverbindung Kefiran. Zusammen bilden diese Mikroorganismen eine gummiartige, weißlich-gelbe Masse, den Kefir.
Gibt man die Knöllchen in Milch und lässt das Ganze rund 18 bis 24 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, beginnt die Fermentation. Dabei entstehen Milchsäure, Kohlensäure und ein Hauch Alkohol. Das verleiht dem Kefir seinen typischen, leicht prickelnden Geschmack.
Kefirknöllchen können online, im Bioladen oder über Tauschbörsen erworben werden und lassen sich immer wieder verwenden, wenn man sie gut pflegt, sodass man damit ganz einfach den eigenen Kefir zu Hause herstellen kann.
Geschmack und Konsistenz
Kefir schmeckt angenehm säuerlich, ähnlich wie Buttermilch oder Joghurt. Dieser besondere Geschmack entsteht durch aktive Milchsäurebakterien und Hefen, die das Getränk nicht nur fermentieren, sondern auch tatsächlich lebendig machen.
Auffällig im Geschmack von Kefir ist auch die dezente Kohlensäure, die für ein leicht prickelndes Gefühl auf der Zunge sorgt, fast wie bei einem Softdrink, aber natürlicher. Die Intensität variiert je nach Fermentationsdauer und hängt davon ab, ob das Gefäß luftdicht verschlossen war.
Selbstgemachter Kefir: So kannst du ihn zu Hause herstellen
Das probiotische Getränk kann man ganz leicht zu Hause ansetzen. Dafür brauchst du nur Kefirknöllchen (also die Kefir-Kulturen) und Milch, am besten Bio-Milch, damit keine Rückstände wie Antibiotika die Mikroorganismen stören.
So gehst du bei der Herstellung vor:
- Gärgefäß vorbereiten: Ein sauberes Glasgefäß (mind. 500 ml) mit Milch füllen.
- Kefirknöllchen zugeben: Etwa 1–2 TL reichen aus.
- Locker abdecken: Nicht luftdicht verschließen, denn CO₂ muss entweichen können.
- Fermentieren lassen: 24–48 Stunden bei Zimmertemperatur, möglichst dunkel.
Danach den fertigen Kefir durch ein Kunststoffsieb abgießen, um die Knöllchen aufzufangen. Diese kannst du direkt wiederverwenden. Wichtig: Kein Metallsieb verwenden und alles sauber halten, da Spülmittelreste oder Schmutz die Kulturen schädigen können.
Auch pflanzliche Milch wie Hafer-, Soja- oder Mandelmilch ist möglich, enthält aber weniger Zucker für die Fermentation. Deshalb sollten die Kefir-Kulturen regelmäßig mit Kuhmilch „aufgeladen“ werden.
Milchkefir und Wasserkefir im Vergleich
Milchkefir und Wasserkefir sind zwei fermentierte Getränke mit ähnlichem Namen und ähnlichen Eigenschaften. Beide sind vollgepackt mit probiotischen Mikroorganismen, die deine Darmflora unterstützen können, und doch unterscheiden sie sich deutlich.
Milchkefir ist mit etwa 30–50 verschiedene Bakterien- und Hefestämme besonders reich an Mikroorganismen. Die Fermentationsdauer beträgt meist 18–36 Stunden bei Zimmertemperatur.
Wasserkefir hingegen braucht nur Wasser, Zucker und Kefirkristalle und fermentiert in einem Zeitraum von 24–72 Stunden. Er enthält etwa weniger Mikroorganismen als Milchkefir, ist jedoch für Menschen mit Laktoseintoleranz oft eine beliebte Alternative.
Ob du lieber die milchige oder die spritzige Kefir-Variante bevorzugst, hängt von deinem Geschmack und deiner Verträglichkeit ab. Sowohl Milch- als auch Wasserkefir sind dennoch eine super Ergänzung zu deiner Ernährung.
Superfood für die Verdauung und das Immunsystem
Kefir liefert wichtige Mikronährstoffe wie Calcium, Magnesium, Vitamin K2 sowie B-Vitamine (vor allem B1, B2 und B12), die unser Körper für starke Knochen, gute Nerven, einen stabilen Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem benötigt.
Durch die Fermentation wird Kefir besonders gut verträglich. Bei diesem Prozess passiert Folgendes:
- Proteine werden teilweise vorverdaut, was die Verträglichkeit erhöht.
- Laktose wird abgebaut, sodass auch viele Menschen mit Laktoseintoleranz Kefir besser vertragen.
- Mineralstoffe wie Calcium können dank des leicht sauren pH-Werts besser aufgenommen werden.
Was Kefir dennoch zu einem Superfood macht, sind die Probiotika, die er enthält. Die lebenden Mikroorganismen in Kefir fördern eine gesunde Darmflora, können Verdauungsbeschwerden wie Reizdarm oder Verstopfung entgegenwirken und sind sogar entzündungshemmend. Studien zeigen, dass eine gesunde Darmflora auch die Abwehrkräfte des Körpers stärkt, da im Darm ein Großteil unseres Immunsystems sitzt.

Kefir-Rezepte: So kannst du das probiotische Getränke in der Küche verwenden
Kefir lässt sich super in der Küche einsetzen und bringt durch seinen leicht säuerlichen Geschmack Frische in süße und herzhafte Rezepte.
In Desserts wie Cremes, Torten oder Pudding sorgt Kefir für eine angenehme Leichtigkeit. Auch in Smoothies oder in Fruchtsäften, z. B. Banane, Mango oder Ananas, schmeckt er richtig gut. Solche Mix-Drinks sollten dennoch frisch getrunken werden, da Fruchtzucker und die enthaltenen Hefen sonst weiter gären können.
Auch ein Kefir-Drink mit Ingwer und Honig kann als richtiger Energie-Booster oder sogar als frisches Dressing für Obst oder Salate dienen. Fürs Frühstück ist Kefir auch ideal: Du kannst ihn anstelle von Joghurt ins Müsli geben oder als Basis für Overnight Oats nutzen. Und in der herzhaften Küche verleiht er Suppen eine feine, frische Note.
Good Vibes für den Darm
Vollgepackt mit Nährstoffen und lebenden Mikroorganismen ist Kefir ein Superfood, das deine Verdauung unterstützt, das Immunsystem stärkt und Abwechslung in deine Ernährung bringt.
Ob pur, in Smoothies und Säften oder in Bowls, Dressings oder Desserts, Kefir lässt sich einfach in die Ernährung integrieren und schmeckt dabei auch noch richtig gut. Wenn du also deiner Gesundheit etwas Gutes tun willst, lohnt es sich, das auszuprobieren – dein Darm wird es dir danken!
Häufig gestellte Fragen
Was ist Kefir?
Kefir ist ein fermentiertes Milchgetränk, das durch die Zugabe von Kefirknöllchen zu Milch entsteht. Es enthält lebende Mikroorganismen, die probiotische Eigenschaften haben und die Darmgesundheit fördern können
Woher stammt Kefir?
Seine Wurzeln hat Kefir im Nordkaukasus, vor allem in Regionen wie Georgien und Tschetschenien. Dort wird er seit Jahrhunderten als natürliches Heil- und Stärkungsmittel verwendet.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat Kefir?
Kefir kann die Verdauung unterstützen, das Immunsystem stärken und die Darmflora verbessern und liefert zudem wichtige Nährstoffe wie Calcium, Magnesium und verschiedene B-Vitamine.
Wie wird Kefir hergestellt?
Die Herstellung von Kefir zu Hause ist ganz einfach: Kefirknöllchen in Milch geben und bei Zimmertemperatur 18–24 Stunden stehen lassen.
Worin unterscheidet sich Wasserkefir von Milchkefir?
Milchkefir wird mit Milch hergestellt und enthält eine größere Vielfalt an Mikroorganismen. Wasserkefir basiert dagegen auf Wasser, Zucker und Kefirkristallen und ist eine gute Alternative für alle, die auf Milch verzichten, aber von den probiotischen Eigenschaften von Kefir profitieren möchten.