Die Periode fühlt sich für jede anders an: Für manche ist sie kaum spürbar, andere kämpfen mit starker Blutung und Erschöpfung. Durchschnittlich verlieren Frauen pro Zyklus zwischen 30 und 70 Milliliter Blut – doch was heißt das genau? In diesem Artikel erfährst du, welche Blutungsmenge als normal gilt, wann sie als stark oder schwach eingestuft wird und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen können.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Der durchschnittliche Blutverlust bei der Menstruation liegt zwischen 30 und 70 Millilitern. Über 80 Milliliter gelten als stark und können gesundheitliche Ursachen haben.
- Hormonelle Schwankungen, Stress, Ernährung, Erkrankungen und Medikamente können Stärke und Regelmäßigkeit der Blutung beeinflussen.
- Auffällige Symptome oder Zyklusveränderungen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Durchschnittlicher Blutverlust während der Periode
Während der Menstruation verlieren die meisten Menschen etwa 40 bis 50 Milliliter Blut. Der genaue Blutverlust kann jedoch individuell unterschiedlich sein und liegt in der Regel zwischen 30 und 70 Millilitern.
Die Stärke der Menstruationsblutung unterscheidet sich von Frau zu Frau und lässt sich in drei Kategorien einteilen: schwach, normal und stark. Diese Einteilung erleichtert die Einschätzung der individuellen Blutungsstärke und kann helfen, mögliche gesundheitliche Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.
Starke Menstruation (Über 80 Milliliter)
Eine starke Regelblutung, auch Hypermenorrhoe genannt, liegt vor, wenn der Blutverlust mehr als 80 Milliliter in vier bis sieben Tagen beträgt. Betroffene müssen Tampons oder Binden häufig bereits nach kurzer Zeit wechseln – das kann den Alltag erheblich beeinträchtigen und körperlich sehr belastend sein.
Häufige Ursachen sind hormonelle Veränderungen, etwa durch eine verminderte Östrogen- und Progesteronproduktion in der Perimenopause.
Auch in der Pubertät und den Wechseljahren kann es durch Hormonschwankungen zu stärkeren oder unregelmäßigen Blutungen kommen. Ein plötzlicher Anstieg der Blutungsstärke sollte immer ärztlich abgeklärt werden, da er auf Zysten, Polypen oder Entzündungen hinweisen kann.
Starke Regelblutungen können langfristig zu gesundheitlichen Problemen wie Eisenmangel führen. Daher ist eine gynäkologische Abklärung bei ungewöhnlich hohem Blutverlust ratsam.
Normale Monatsblutung (40-50 Milliliter)
Bei einer normalen Monatsblutung beträgt die durchschnittliche Blutmenge etwa 40 bis 50 Milliliter. In diesem Fall werden meist bis zu vier Tampons oder Binden pro Tag benötigt.
Hormonelle Schwankungen in verschiedenen Lebensphasen – etwa Pubertät, Zyklusveränderungen oder die Zeit nach einer Schwangerschaft – können die Blutungsstärke beeinflussen.
Es ist sinnvoll, solche Veränderungen im Blick zu behalten, um mögliche gesundheitliche Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen.
Schwache Periodenblutung (Unter 30 Milliliter)
Eine schwache Regelblutung liegt vor, wenn der Blutverlust unter 30 Millilitern pro Zyklus beträgt. Sie tritt häufig bei Sportlerinnen auf und kann durch hormonelle Verhütungsmittel oder intensive körperliche Belastung verursacht werden.
Die genaue Ursache sollte im Blick behalten werden, um möglichen Folgeerscheinungen wie einer Eisenmangelanämie vorzubeugen.
Einflussfaktoren auf die Blutungsstärke
Die Stärke der Menstruationsblutung wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Auch die Farbe des Menstruationsbluts kann Hinweise auf hormonelle Veränderungen, Nährstoffmängel oder gesundheitliche Störungen liefern.
Etwa ein Drittel der Frauen im gebärfähigen Alter erlebt regelmäßig eine stärkere Regelblutung mit einem Blutverlust von über 80 Millilitern.
Zu den Hauptursachen zählen hormonelle Ungleichgewichte und Zyklusstörungen, aber auch Stress, Ernährung, bestimmte Erkrankungen oder die Einnahme von Medikamenten können eine Rolle spielen.
Hormone und Zyklusstörungen
Hormonelle Schwankungen können zu Zyklusstörungen führen, die sich in unregelmäßigen oder verstärkten Blutungen äußern.
Auch schwache Blutungen sind möglich und treten häufig bei Sportlerinnen oder unter Einfluss hormoneller Verhütungsmittel auf.
Veränderungen in der Konsistenz des Menstruationsbluts, etwa eine besonders flüssige Beschaffenheit, können ebenfalls auf hormonelle Ungleichgewichte hinweisen – etwa einen niedrigen Östrogenspiegel, der die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut beeinflusst.
Stress und Ernährung
Stress und eine unausgewogene Ernährung können die Menge der Regelblutung sowohl verstärken als auch verringern. Ein hoher Stresslevel wirkt sich zudem auf die Intensität von Menstruationskrämpfen aus und kann hormonelle Veränderungen begünstigen.
Zyklusstörungen treten häufig in der frühen und späten Phase der fruchtbaren Lebensjahre auf. In solchen Fällen kann die Verwendung einer Menstruationstasse hilfreich sein, um die Blutungsmenge besser einzuschätzen und mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Krankheiten und Medikamente
Hormonstörungen infolge von Schilddrüsenerkrankungen oder dem Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) können den Zyklus erheblich beeinflussen.
Auch chronische Erkrankungen wie Diabetes, Lupus oder Krebs wirken sich auf das hormonelle Gleichgewicht aus.
Essstörungen, starkes Untergewicht oder anhaltender Stress können dazu führen, dass die Regelblutung ganz ausbleibt.
Bestimmte Arzneimittel, darunter Antidepressiva und Neuroleptika, können Zyklusstörungen verursachen. Blutverdünner verstärken häufig die Regelblutung, während Schmerzmittel wie Ibuprofen sie leicht abschwächen können.

Symptome und Beschwerden
Regelschmerzen treten häufig krampfartig auf und können in den unteren Rücken oder die Beine ausstrahlen. Krämpfe im Unterbauch gehören zu den typischen Beschwerden der Menstruation und variieren in ihrer Intensität. Wärmflaschen, Bewegung oder Schmerzmittel können Linderung verschaffen.
Vor der Periode klagen viele Frauen zudem über Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen – typische Anzeichen des prämenstruellen Syndroms.
Ein übermäßiger Blutverlust kann sich durch Schwäche, Blässe sowie kalte Hände und Füße äußern und sollte ärztlich abgeklärt werden. Starke Blutungen können zu Eisenmangel und Anämie führen. Warnzeichen sind zum Beispiel, wenn ein Tampon innerhalb von zwei Stunden vollständig durchblutet ist.
Zyklusstörungen wie sehr lange oder verkürzte Abstände zwischen den Blutungen, das Ausbleiben der Periode oder plötzliche Veränderungen können auf hormonelle Ungleichgewichte hinweisen und sollten ärztlich untersucht werden.
Wann zum Frauenarzt?
Bei starkem Blutverlust oder ausgeprägten Beschwerden sollte stets eine frauenärztliche Untersuchung und Behandlung erfolgen. Besonders größere Blutklumpen im Menstruationsblut – etwa in der Größe einer 1-Cent-Münze oder größer – können auf eine gesundheitliche Störung hinweisen und sollten medizinisch abgeklärt werden.
Menstruierende Frauen sind durch den regelmäßigen Blutverlust besonders anfällig für Eisenmangelanämie. Daher ist es wichtig, den eigenen Zyklus aufmerksam zu beobachten und bei ungewöhnlichen Symptomen rechtzeitig ärztlichen Rat einzuholen.
Hypermenorrhoe
Eine Regelblutung, die länger als sieben Tage andauert oder ungewöhnlich stark ist, sollte ärztlich abgeklärt werden. Hält die Blutung sogar länger als zwei Wochen an, ist eine zeitnahe medizinische Untersuchung dringend empfohlen.
Von einer Hypermenorrhoe – auch Menorrhagie genannt – spricht man bei extrem starken Regelblutungen mit einem Blutverlust von mehr als 80 Millilitern pro Zyklus. Diese Form der Blutung kann gesundheitliche Folgen haben und sollte fachärztlich beurteilt werden.
Unregelmäßigkeiten
Plötzliche Veränderungen im Menstruationszyklus – wie das unerwartete Ausbleiben der Periode oder deutlich verlängerte Zyklen – sollten stets medizinisch abgeklärt werden. Solche Veränderungen können auf hormonelle Störungen oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen und erfordern eine genaue ärztliche Untersuchung.
Infektionen
Veränderungen im Geruch, in der Farbe oder Konsistenz des Menstruationsbluts können auf eine Infektion hindeuten und sollten ärztlich abgeklärt werden. Ein unangenehmer, stechender oder stark penetranter Geruch sowie eine ungewöhnliche Färbung – etwa gräulich oder orange – können Hinweise auf eine bakterielle Infektion sein.
In solchen Fällen empfiehlt es sich, vorübergehend auf Tampons oder synthetische Einwegbinden zu verzichten, um Reizungen zu vermeiden und die Diagnostik nicht zu beeinträchtigen.
Ihr Zyklus im Blick: Warnsignale erkennen und handeln
Ein fundiertes Verständnis über den Periodenblutverlust während der Periode und die Faktoren, die ihn beeinflussen, ist essenziell für die Gesundheit von menstruierenden Frauen. Hormonelle Veränderungen, starke Blutungen, Stress oder Ernährungsgewohnheiten können den Zyklus maßgeblich beeinflussen.
Wer typische Beschwerden und Abweichungen erkennt, kann frühzeitig reagieren und die eigene Gesundheit gezielt unterstützen. Die Kenntnis über normale Blutungsmenge und Zyklusverlauf hilft dabei, Unregelmäßigkeiten besser einzuordnen.
Der Körper sendet Signale – diese ernst zu nehmen ist entscheidend. Bei Unsicherheiten oder auffälligen Veränderungen sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Periodenblut verliert eine Frau durchschnittlich während ihrer Periode?
Eine Frau verliert während ihrer Periode durchschnittlich etwa 60 Milliliter Periodenblut, wobei die Spanne zwischen 30 und 70 Millilitern liegt. stark
Was ist eine starke Periode und wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Eine starke Regelblutung, auch Hypermenorrhoe genannt, umfasst über 80 Milliliter Blutverlust in 4-7 Tagen. Solltest du Tampons stündlich wechseln müssen oder die Blutung länger als eine Woche anhalten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
Welche Faktoren beeinflussen die Blutungsstärke während der Menstruation?
Die Blutungsstärke während der Menstruation wird von hormonellen Veränderungen, Stress, Ernährung, Krankheiten und der Einnahme bestimmter Arzneimittel beeinflusst. Diese Faktoren können zu variierenden Blutungsmustern führen.
Welche Symptome deuten auf eine Eisenmangelanämie hin?
Symptome einer Eisenmangelanämie sind Müdigkeit, Schwäche, blasse Haut sowie kalte Hände und Füße. Diese Beschwerden können auf einen Eisenmangel hinweisen, insbesondere bei starkem Blutverlust während der Periode.
Wann sollte ich wegen meiner Menstruation einen Frauenarzt aufsuchen?
Es ist ratsam, einen Frauenarzt aufzusuchen, wenn du starke Blutungen, große Blutklumpen oder plötzliche Veränderungen im Zyklus feststellst. Auch bei ungewöhnlichem Geruch oder einer veränderten Farbe des Menstruationsbluts solltest du eine gynäkologische Praxis aufsuchen.