Was ist Remote-Arbeiten? Vor- und Nachteile für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger

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Eine Person arbeitet an einem Laptop, auf dessen Bildschirm eine technische Zeichnung oder ein 3D-Konstruktionsplan einer Maschine zu sehen ist.
Tyli Jura auf Pixabay

Remote arbeiten – klingt erstmal verlockend, oder? Kein nerviges Pendeln, mehr Freiheit und Flexibilität und im besten Fall: Laptop auf, Kaffee dazu und los geht’s. Aber was ist Remote-Arbeiten konkret? Vor allem, wenn man gerade erst in die Arbeitswelt startet, ist die Wahl zwischen einem klassischen Job vor Ort und einem Remote-Job keine leichte Entscheidung. In diesem Artikel schauen wir uns genau an, was Remote-Arbeit eigentlich ist, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind und wann sich der Einstieg ins Berufsleben mit einem Remote-Job tatsächlich lohnt.

Was ist eigentlich Remote Work?

Remote-Work bedeutet, dass man ortsunabhängig arbeitet. Statt jeden Tag zum Büro zu fahren, kannst du von zu Hause, einem Co-Working-Space oder sogar einem anderen Land oder unterwegs arbeiten. Alles, was du dafür brauchst, ist eine stabile Internetverbindung und ein Laptop. Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist ein flexibler Remote-Arbeitsplatz mittlerweile ein fester Bestandteil ihres Berufsalltags geworden, insbesondere seit der Corona-Pandemie, die den Trend Remote Work massiv beschleunigt hat. Oft wird Remote Work mit Homeoffice gleichgesetzt, aber tatsächlich ist Homeoffice nur eine Unterform. Beim Homeoffice arbeitet man in der Regel von der eigenen Wohnung aus, während man bei Remote Work den Arbeitsort theoretisch frei wählen kann. Auch Begriffe wie Fernarbeit oder Telearbeit gehören in diesen Kontext, beschreiben aber unterschiedliche Arbeitsmodelle, meist mit mehr oder weniger gesetzlichem Rahmen. Immer mehr Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger entscheiden sich bewusst für Unternehmen, die Remote Work anbieten, und starten ihre Karriere als Remote-Worker, weil dieses Arbeitsmodell ihnen maximale Freiheit und Flexibilität bietet.

Homeoffice, Remote Work, Vor-Ort-Arbeiten: Was ist der Unterschied zwischen diesen Arbeitsformen?

Wenn du im Homeoffice bist, bleibst du meistens zu Hause. Beim Remote-Arbeiten hingegen kannst du in der Regel entscheiden, wo du deinen Laptop aufklappst. Viele nutzen diese Möglichkeit für Workation oder reisen sogar langfristig. Vor-Ort-Arbeit beschreibt das klassische Modell: Du bist täglich oder an bestimmten Tagen im Büro präsent, arbeitest mit deinem Team vor Ort zusammen und hast oft einen festen Arbeitsplatz im Unternehmen. Der Unterschied zwischen Remote Work und Vor-Ort-Arbeiten ist nicht nur geographisch, sondern betrifft auch die Arbeitsweise sowie die Kommunikation mit dem Team und die eigene Selbstorganisation. Moderne Technologien wie Videokonferenz-Tools, digitale Whiteboards oder cloudbasierte Projektmanagement-Software machen es überhaupt erst möglich, dass Remote-Teams auch über große Entfernungen hinweg effizient zusammenarbeiten können. Ohne diese Technologien wäre Remote-Arbeit in der heutigen Form kaum denkbar.

Vorteile von Remote-Work beim Berufseinstieg

Gerade beim Einstieg ins Berufsleben oder aber auch für viele Studentinnen und Studenten ist Flexibilität ein entscheidender Faktor. Remote-Jobs bieten eine Menge Vorteile:

  1. Mehr Freiheit bei Zeit und Ort: Remote-Work erlaubt dir, deinen Tagesablauf eigenständig zu gestalten. Das bedeutet, du kannst deine Arbeitszeit oft flexibel einteilen und deinen Arbeitsort nach deinen Bedürfnissen auswählen. Das kann einerseits mehr Freizeit bedeuten, andererseits aber auch mehr Verantwortung.
  2. Schluss mit dem Pendelstress: Du sparst dir täglich die An- und Abreise zum Arbeitsplatz, wodurch du mehr Zeit für dich hast und dir den Stress am Morgen sparst. Je nachdem, wo du wohnst, kann Remote-Work auch eine erhebliche finanzielle Erleichterung sein.
  3. Bessere Work-Life-Balance: Wenn man klare Grenzen zieht, kann Remote-Arbeit die Work-Life-Balance deutlich verbessern. Du kannst kleine Pausen einlegen, wenn du sie brauchst, Mittagessen kochen statt in der Kantine zu essen und auch mal einen kleinen Spaziergang zwischendurch einbauen.
  4. Zugang zu mehr Jobs: Remote-Work kennt keine Grenzen. Du kannst für ein Unternehmen in Berlin, Wien oder Lissabon arbeiten, ohne dass du dafür umziehen musst. Gerade für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in ländlichen Regionen öffnet das völlig neue Möglichkeiten.
  5. Digitale Skills von Anfang an: Wer remote arbeitet, nutzt Tools wie Google Meet, Slack, Notion oder Asana quasi im Schlaf. Diese digitalen Tools sind heute in vielen Unternehmen Standard und verschaffen dir einen echten Vorsprung in Sachen digitale Arbeit.

Herausforderungen und Nachteile von Remote-Work

So viel zur Sonnenseite. Remote-Work hat jedoch auch ihre Schattenseiten, die man gerade als Neuling nicht unterschätzen sollte:

  1. Weniger sozialer Kontakt: Was im ersten Moment befreiend klingt, kann auf Dauer einsam machen. Der schnelle Plausch in der Küche, gemeinsame Mittagspausen oder einfach das Gefühl, Teil eines Teams zu sein, fehlen oft.
  2. Schwieriges Onboarding: Gerade am Anfang ist es hilfreich, dich bei Fragen an deine Kolleginnen und Kollegen direkt wenden zu können. Anders als beim Vor-Ort-Arbeiten kann es in einem Remote-Setting länger dauern, bis man sich zurechtfindet. Spontane Fragen werden zu geplanten Meetings und vieles bleibt unausgesprochen, weil der informelle Austausch fehlt.
  3. Arbeit und Freizeit verschwimmen: Ohne festen Arbeitsplatz und feste Arbeitszeiten ist es manchmal schwieriger, nach dem Feierabend abzuschalten. Viele Menschen, die remote arbeiten, berichten davon, dass sie „irgendwie immer erreichbar“ sind, was auf Dauer belastend werden kann.
  4. Technische Voraussetzungen: Ohne stabiles Internet, gute Hardware und einen ruhigen Arbeitsort kann Remote-Work schnell frustrierend werden, denn nicht jede Wohnung oder Umgebung bietet die idealen Bedingungen für Remote-Work.
  5. Weniger Sichtbarkeit: Wer remote arbeitet, muss sich im Unternehmen oft aktiv bemerkbar machen. Im Büro sieht man, wer sich einbringt, doch bei Remote-Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern kann das schneller untergehen. Das kann wiederum für Aufstiegschancen oder spannende Projekte von Nachteil sein.

Was bietet die Arbeit im Büro und wo hakt es?

Vor-Ort-Jobs bieten gerade für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger viele Vorteile. Man bekommt direktes Feedback, lernt Kolleginnen und Kollegen schneller kennen und wird in die Unternehmenskultur eingebunden. Viele finden so leichter ihren Platz und entwickeln ein besseres Verständnis für Arbeitsabläufe und für die gelebte Arbeitskultur im Unternehmen und bekommen ein unmittelbares Gefühl dafür, wie die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber tickt und welche Werte im Unternehmen wichtig sind. Durch die enge Zusammenarbeit vor Ort fällt es außerdem oft leichter, sich mit der eigenen Tätigkeit zu identifizieren und sich weiterzuentwickeln. Zudem profitieren viele Einsteigerinnen und Einsteiger von der professionellen Arbeitsumgebung, die ihnen im Büro oder in firmeneigenen Coworking-Bereichen zur Verfügung steht und einen entscheidenden Beitrag zur Steigerung der Produktivität leisten kann. Arbeitet man im Büro, ist man jedoch weniger flexibel, muss oft pendeln und kann den Alltag nicht so frei gestalten. Das klassische „9-to-5“-Arbeitsmodell passt daher nicht zu jedem Lebensstil und kann gerade bei jüngeren Menschen und Studierenden, die oft ohnehin eine volle Woche haben, schnell als Einschränkung empfunden werden.

Remote oder Büro? Eine Entscheidungshilfe für Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger

Ob Remote Work oder doch lieber das Arbeiten vor Ort das Richtige für dich ist, hängt an erster Stelle von deinen Präferenzen ab, aber auch davon, was dir in deinem Alltag wichtig ist. Um das herauszufinden, kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Kann ich mich selbst gut strukturieren?
  • Fühle ich mich wohl, wenn ich allein arbeite?
  • Habe ich zu Hause ein gutes Setup?
  • Ist mir Teamspirit und direkter Austausch mit anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtig?

Wenn du unsicher bist, kann ein hybrides Arbeitsmodell die richtige Lösung für dich sein. Bei dieser Arbeitsform bist du teilweise im Büro und teilweise remote unterwegs und profitierst so von den Vorteilen beider Welten.

Tipps für einen gelungenen Start in den Remote-Job

Damit deine Remote-Arbeit nicht zur Frustfalle wird, brauchst du mehr als nur gutes WLAN. Hier sind ein paar erprobte Tipps, die mir den Einstieg in meinen Remote-Werkstudentenjob erheblich erleichtert haben:

  • Richte deinen Arbeitsplatz ein: Er soll am besten ergonomisch, ruhig und technisch gut ausgestattet sein.
  • Schaffe Routinen, die zu deinem Alltag passen: Insbesondere feste Arbeitszeiten können beim Abschalten sehr helfen.
  • Kommunikation ist das A und O: Halte dein Team auf dem Laufenden. Im Zweifelsfall gilt: Lieber zu viel als zu wenig.
  • Fordere Feedback ein: Gerade am Anfang hilft dir das Feedback deiner Teamleitung und deines Teams, dich mit Arbeitsabläufen vertraut zu machen und Sicherheit zu gewinnen.
  • Networking: Es ist zwar schwieriger, aber nicht unmöglich, denn auch digital kann man Kontakte knüpfen. Nimm an Online-Meetings, Slack-Channels oder virtuellen Events teil, wenn dein Unternehmen welche organisiert. Diese können den Zusammenhalt innerhalb von Remote-Teams deutlich stärken.

Remote Work – Ist es was für jede und jeden?

Remote Work ist gekommen, um zu bleiben. Zahlreiche Unternehmen setzen mittlerweile auf moderne Arbeitsmodelle, die Flexibilität, Vertrauen und Eigenverantwortung fördern sollen, während neue Technologien wie KI-Tools, VR oder digitale Whiteboards Remote-Work noch effizienter gestalten. Aber ob es das Richtige für dich ist, musst du selbst herausfinden. Wenn du gerne selbstbestimmt arbeitest, digitale Tools liebst und dich gut strukturieren kannst, könnte Remote-Arbeit was für dich sein. Wenn dir allerdings Teamfeeling, Einarbeitung und Austausch mit anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtiger sind, bist du im Büro vermutlich besser aufgehoben. Oder du probierst beides und findest deinen eigenen Weg.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Remote-Arbeiten?

Remote-Arbeit bedeutet, dass du ortsunabhängig arbeitest, oft digital und mit viel Eigenverantwortung, wenn es um deine Arbeitszeiten geht.

Ist Remote-Arbeit gleich Homeoffice?

Nicht ganz. Homeoffice ist vielmehr eine Unterkategorie, da nicht jede Remote-Tätigkeit zu Hause stattfinden muss.

Welche Vorteile bringt Remote-Arbeit beim Einstieg in die Arbeitswelt?

Remote-Arbeit bringt gleich mehrere Vorteile mit sich, beispielsweise mehr Flexibilität, eine bessere Work-Life-Balance, digitale Skills und die Möglichkeit, von überall aus arbeiten zu können.

Welche Nachteile gibt es?

Einige Nachteile von Remote-Jobs sind beispielsweise Isolation, schwieriges Onboarding und weniger Sichtbarkeit im Team und im Unternehmen.

Ist Remote-Arbeit für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger geeignet?

Ja, wenn gute Strukturen, Feedbackschleifen und Kommunikationskanäle bestehen, eignet sich Remote-Arbeit für viele Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger. Wenn dir dennoch der Kontakt zu deinem Team wichtig ist, kannst du auch hybrides Arbeiten ausprobieren.

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